Ästheten waren schon immer beeindruckt von der eleganten Erscheinung dieser Pflanze. Bekannt sind die wunderschönen Darstellungen von Vincent van Gogh. Er malte die grazile Blume in etlichen faszinierenden Bildern. Noch viel älter sind Gemälde aus ägyptischen Pyramiden, die die grazile Blume zeigen, vermutlich aus der Zeit 1500 v. Chr. Viel später, in der Jugendstilzeit, wurden dann sehr häufig blaue Irisblüten als deutlich wahrnehmbares Stilmittel in verschiedenen Darstellungsformen gewählt.
Selbst einflussreiche Herrscherfamilien, französische Könige, wählten die Iris für ihre Wappen aus. Davon beeinflusst finden wir die „französische Lilie“ (abgeleitet von der alten Bezeichnung Schwertlilie!) in der französischen Architektur, in prachtvollen Herrenhäusern und Schlössern, oft auch in Gedichten und Märchen. Die Bezeichnung der „französischen (Schwert)-Lilie“ führt ein bisschen in die Irre: die Iris ist keine Lilie!
Die wunderschöne Iris gehört zwar zur unglaublich großen Familie der Liliengewächse, aber Lilien und Iris haben keine äußerliche Ähnlichkeit.
Bei allen Sorten der Iris ist dies charakteristisch: 6 gleich große Blütenblätter, die 3 aufrechten bezeichnet man als „Dom“, die 3 zurückgeschlagenen, sind die Hängeblätter. Bei der Bartiris (Iris barbata) finden wir in der Mitte der Hängeblätter bürstenförmige „Bart“-Härchen. Insekten lieben diese Bart-Härchen! Im Gegensatz dazu sehen wir bei den Lilien auf den ersten Blick den Unterschied in der Blütenform, ihre Blütenblätter sind alle becherförmig angeordnet und haben keinerlei Ähnlichkeit mit der eleganten Anordnung der Iris-Blütenblätter.
Benannt wurde die Iris wohl nach der griechischen Göttin des Regenbogens (altgriech. Wort für Regenbogen= Iris). Die Iris galt immer als Symbol für Kreativität und Beständigkeit – und auch stets als positive Botschaft. Zur Zeit der Blumensprache bedeutete ein überreichter Strauß mit Iris als Zeichen der Treue (Ich halte zu dir!).
Heutzutage gibt es Iris in beeindruckenden Variationen. Farben von blau, weiß, gelb orange, violett und manche auch zweifarbig, in Höhe und Blütezeit ganz unterschiedlich .
Wer nach heimischen Sorten schauen möchte, der findet die Iris pseudacorus (gelb, reichlich vermehrend) als eine unkomplizierte Sorte, die gerne in flachen Teichzonen wächst.
Die blaue Iris germanica (deutsche „Schwertlilie“) ist relativ selten. Von ihr wurden die Rhizome früher gerne für Hustentee verwendet. Heilend wurde ihr auch blutstillende Wirkung nachgesagt.
Wollt ihr Iris ansiedeln in eurem Garten, dann macht es am besten im späten Sommer oder im Herbst (Rhizome flach einpflanzen, mit wenig Erde bedecken), aber informiert euch genau. Nicht jede Iris passt an jeden Standort!
Volle Sonne brauchen aber alle Sorten – am besten mit nährstoffreicher Erde und ohne Staunässe. Vor der Blüte Volldünger geben, nach der Blüte die Stiele abschneiden, aber das Laub erst im Frühjahr! Wenn die Blüte nachlässt -evtl. im 4./5. Jahr- sollten die Rhizome herausgenommen, geteilt und an einem anderen Standort eingepflanzt werden (alternativ: möglichst den Boden austauschen.) Über den Bedarf an z.B. Feuchtigkeit müsst ihr euch genau informieren, da dies je nach gewünschter Pflanze variiert.
Wer sich die Iris-Vielfalt online anschauen möchte, der findet auf der Homepage der Gärtnerei „Gräfin von Zeppelin“ eine beeindruckende Auswahl (www.graefin-von-zeppelin.de / toller online-shop). Dies ist kein Wunder, denn die Gründerin der Gärtnerei, Helen Gräfin von Zeppelin, war auch bekannt als „DIE Iris-Gräfin“. Neben Portrait-Fotos der Iris-Schönheiten findet ihr hier auch genaue Standort-Ansprüche der jeweiligen Iris und ausführliche Pflegeanleitungen