„In einem Garten wächst mehr, als man gesät hat.“
Der April hat es doch „in sich“ – und ich meine jetzt nicht etwaige Wetterkapriolen, die natürlich sein können!
Ich denke dabei an die „zarte Prise Grün“ Anfang April, dann an den Paukenschlag goldgelber Narzissen, die kombiniert mit Vogelkonzert zu einer „dramatisch schönen Aufführung“ im Laufe des Monates heranwachsen – unter Mitwirkung von farbenprächtigen Tulpen, weißem Obstblütentraum und Fanfaren von Goldlack, Wiesenkerbel, Weißdorn, Clematis.
Die großartige englische Pflanzenkennerin und Gartengestalterin Beth Chatto (1923-2018) meinte zum Monat April: „Dies ist der Monat, in dem kein Gartenbesitzer auch nur einen einzigen Tag verpassen darf!“.
Also, liebe Freunde, dann ran an die Arbeit und an das Vergnügen!
- Freut euch am Vogelgezwitscher, am Bienensummen, am erwachenden Gartenglück. Wie schön ist es!
Freut euch an der Möglichkeit, in euren Garten gehen zu können!
- Ganz wichtig jetzt: ALLES im Zaum halten, was wir nicht in den Beeten wollen!
- Rosen zurückschneiden und das erste Mal düngen
- Düngt eure Zwiebelblüher, bevor sie zum Blühen kommen!
- Wer möchte: jetzt könnt ihr eine Blumenwiese anlegen
- Ab April könnt ihr Sommerblumen wie z.B. Schmuckkörbchen, Kapuzinerkresse, Ringelblume, Jungfer im Grünen, Goldmohn direkt ins Beet säen. Denkt den Insekten zuliebe an die ungefüllten Sorten!
- Stauden (Sommer- und Herbstblüher) könnt ihr jetzt teilen, z.B. Sedum (Fetthenne), Hellenium (Sonnenbraut), Echinacea (Sonnenhut). Wer Schneeglöckchen und Winterlinge teilen möchte, sollte das jetzt tun und sie gleich umsetzen. Auch Funkien sind jetzt bereit dazu.
- Herbstblüher, Gräser und Mittelmeer-Pflanzen können jetzt prima neu gepflanzt werden, die Stauden haben dadurch bessere Startbedingungen und kommen gut eingewurzelt besser über den Winter. Das gilt z.B. für Herbst-Anemonen, Chrysanthemen, Fetthennen, Herbstastern, Wolfsmilch, Zistrose, Lavendel, Prachtkerzen, Eisenkraut, Gräser, Farne.
- Pflanzen, die einen starken Ausbreitungsdrang haben, können jetzt gut abgegrenzt werden, z.B. steche ich bei Wolfsmilch (Euphorbia) jetzt einfach an der Seite einige Flächen ab.
- Kräuter können geteilt werden
- Erdbeeren rechtzeitig vor der Hauptblütezeit mit Stroh unterlegen
- Georgi (=23.4.) ist ein guter Termin für das Vorziehen von Gurken für den Freilandanbau. Wir müssen ca 4 Wochen für die Vorkultur einplanen. Ins Freie kommen die Pflanzen allerdings erst, wenn kein Frost mehr droht (nach den Eisheiligen)
- Wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 12 Grad sinken, können Tomatenpflanzen gut ins Gewächshaus gepflanzt werden. Setzt sie etwas tiefer, dann werden sie zusätzliche Wurzeln bilden. Gut ist es, wenn ihr Ringelblumen und Tagetes dazwischen setzt – als Vorbeugung gegen die Wurzelälchen.
- Kartoffeln können vorgekeimt mit dem Austrieb nach oben (etwa 10 cm tief) in die Erde gesetzt werden
- Vor dem Stecken Zwiebeln über Nacht in zimmerwarmem Wasser einweichen. So bilden sie früher Wurzeln und wachsen schneller ein
- Kontrolliert auch eure Buchsbäume, der Zünsler wird sicher bald wieder auftauchen! Schaut auch innen nach!
- Falls ihr schon Blattläuse entdeckt, nehmt einen dicken Wasserstrahl dagegen – oder sorgt für Marienkäfer im Garten! (Ein Blogbeitrag folgt noch dazu)
- Immergrüne Hecken können jetzt angelegt werden
- Radikale Gehölzschnitte müssen bis zum Herbst warten, leichte Schnittarbeiten könnt ihr noch kurze Zeit (Brutzeit!) vornehmen, aber schaut unbedingt nach, ob sich schon Vögel eingenistet haben.
- Eure Kübelpflanzen können jetzt ins Freie, aber nur die robusten Pflanzen! Bei den anderen, eher kälteempfindlichen Pflanzen sollte man bis nach den Eisheiligen warten – oder zumindest dann für Frostschutz sorgen. „Sanft abhärten“ ist angesagt, stellt die Pflanzen zunächst an einen geschützten Platz, z.B. an die Nordseite und lasst sie dann zum Umgewöhnen eine gewisse Zeit stehen.
- Zum Thema Rasen: Engländer, die Weltmeister „des grünen Glücks“ empfehlen für das Nachsäen von kahlen Stellen ein luftdurchlässiges und natürlich lichtdurchlässiges Vlies. Die nachgesäte Stelle wird mit dem Vlies abgedeckt. Es beschattet die Saat ein wenig, es reduziert die Verdunstung und hilft der Saat beim Keimen. Bewässern wird dadurch uneingeschränkt möglich. Probiert es!