Der schwindende Sommer ist ein Freund, der geht – aber ganz sicher wieder kommt!
Oft ist es im September tagsüber noch warm, nicht mehr stechend heiß. Genießen wir die wohltuende Wärme, die herrlichen Farben und den Duft, der von den reifen Früchten ausgeht.
Ja, manche von uns möchten den Sommer festhalten. Doch denkt an den wunderbaren Wechsel der Jahreszeiten und die Freude auf die Wiederkehr der einzelnen Jahreszeiten.
Vielleicht sollten wir es einfach wie Frederick – die poetische Maus – halten: All das Gute und Schöne in Gedanken sammeln und an einem widrigen Tag wieder wärmend hervor holen. Dabei gibt es im Herbst viel Schönes zu entdecken:
Goldene Sonnenstrahlen, leuchtendes Farbenspiel der Spätsommerblumen, wie Dahlien, Sonnenhut oder Herbstanemonen. Tagsüber ist es oft noch warm genug (und nicht mehr so erdrückend heiß!), abends freuen wir uns am Feuerkorb über die züngelnden Flammen und das begeisternde rot-gelbe Feuerwerk in den Rabatten.
Wenn wir die Stauden betrachten, die uns jetzt noch mit ihrer Farbenpracht erfreuen, können wir feststellen, dass es oftmals die Pflanzen sind, die eigentlich aus der Äquatornähe stammen. Wer Gräser im Garten hat, für den ist das farbige und beeindruckende Naturschauspiel noch lange nicht zu Ende! Rutenhirse (Panicum Virgatum), Chinaschilf (Miscanthus) oder auch das Lampenputzergras (Pennisetum) schwingt sich zunehmend zur Hochform auf! Der große Gärtner Karl Foerster war zu recht der Ansicht: In jeden Garten gehören solche Gräser. Wer noch keine hat, überlegt für das Frühjahr, ob ihr nicht welche in euren Garten holen möchtet. Es ist eine Bereicherung. (Wir werden demnächst über einen robusten Gräser-Tipp berichten, der sich als besonders tauglich für die heißen Sommer bewährt hat!)
Die Zeit der Hochblüte ist vorbei, kosten wir die herbstliche Schönheit in unserer Gartenatmosphäre umso bewusster aus:
Beim Gartenrundgang können wir unser Augenmerk darauf richten:
- Entfernt fleißig welke Blüten, die Pflanzen danken es mit längerer Blüte. Dahlien, Zinnien, Kosmeen, Tithonien,. … bilden weiterhin Knospen, wenn wir nicht nur die welken Blüten, sondern auch die Stängel bis zu einem Blatt oder Seitentrieb abknipsen.
- Rosmarin, Lavendel, Zitronenverbene, Beerensträucher oder z.B. auch Thymian lassen sich durch Stecklinge vermehren. (wir haben dazu schon in einem Blogbeitrag berichtet)
- Immergrüne Hecken oder Formgehölze können jetzt noch gestutzt und dabei auch bei Bedarf als Stecklingsmaterial verwendet werden.
- Immergrüne Gewächse können jetzt prima gepflanzt werden. So können sie noch vor dem Winter gut einwurzeln. Unbedingt das Wässern nicht vergessen und bei Trockenheit gießen.
- Ausdauernde Kräuter (z.B. Salbei, Bohnenkraut, Thymian) können gut im Frühherbst gepflanzt werden.
- ALLE Neupflanzungen bei trockenem Wetter unbedingt ausreichend feucht halten.
- Einjährige bzw. Saisonpflanzen, die ausgeblüht haben, können jetzt entfernt und der frei werdende Platz kann mit Zwiebelgewächsen neu bepflanzt werden:
- Diesen Monat und auch im nächsten Monat könnt ihr noch wunderbar und mit viel Vergnügen Frühjahrszwiebeln (Tulpen, Narzissen..) pflanzen! Dabei freuen wir uns richtig auf das kommende Frühjahrsblühvergnügen!!!
- Bis Mitte des nächsten Monates können wir noch hungrige Stauden (Pfingstrosen, Nieswurz/Christrosen…) mit organischem Dünger versorgen: Gartenglück-Dünger
- Balkon und Schalen im Garten können mit Herbstblühern verschönert werden
- Samen sammeln, reinigen und je nach Pflanze ausstreuen oder für das Frühjahr lagern (Beschriftung nicht vergessen):
- Jungfer im Grünen, Mohn, Kornblumen …. (winterharte Einjährige!) können für eine frühe Blüte jetzt direkt ins Freiland ausgesät werden.
- Pfingstrosen (und z.B. auch Christrosen) können jetzt neu gepflanzt oder umgepflanzt werden. Bitte darauf achten, dass ihr die Triebknospen nicht zu tief einsetzt. Überlegt euch aber vorher genau den richtigen Pflanzplatz: sie mögen gerne lange am gleichen Platz bleiben. Wer es jetzt versäumt oder nicht dazu kommt, kann es auch noch im Frühjahr nachholen.
- Krankes Laub an Rosen unbedingt entfernen und in den Hausmüll bringen (nicht auf den Kompost). Wenn Rosen an Rost leiden und dies nicht entfernt wird, gehen die Pilzsporen auch in den Boden über und treten im Frühjahr wieder neu auf. Deshalb alles kranke Laub einsammeln und entsorgen.
- Gegen Rostpilzbefall hilft eine Stärkung mit Acker-Schachtelhalm-Brühe.
- Neue Rosen können jetzt auch gut gepflanzt werden (Achtet beim Kauf auf das ADR-Siegel, damit werden krankheitsresistente Sorten ausgezeichnet.)
- Matschiges Laub generell besser entfernen, dadurch beugen wir Pilzerkrankungen vor.
- Spätblüher, wie z.B. hohe Fetthennen, Astern, Herbstanemonen neigen jetzt oft zum Umkippen. Staudenstützen, z.B. aus Haselnussstecken und Juteschnur – eignen sich prima als günstige und umweltfreundliche Stützhilfe.
- Die Staudenhorste von Frühblühern können jetzt prima geteilt und neu eingepflanzt werden. Bis zum nächsten Jahr haben sie dadurch Gelegenheit schon gut einzuwachsen.
- Konsequente Pflege lohnt sich jetzt nochmal in den Rabatten! Bevor sich z.B. Vogelmiere, Franzosenkraut etc. mit dem Samen vermehrt, sollten wir sie entfernen. Dadurch wird dann der Arbeitsaufwand im Frühjahr schon etwas weniger.
- Frühblühende Taglilien sind im September meist schon verblüht und ihr Laub ist oft gelb und auch nicht so schön anzusehen. Schneidet den Blattschopf jetzt etwa eine Handbreit über dem Boden zurück. In ca. 2-3 Wochen zeigen sie zwar keine neue Blüten, aber frisches grünes Laub.
- Blumenwiesen können jetzt bereits vorbereitet werden (bester Zeitpunkt: Frühjahr oder Herbst!)
- Hortensienblüten eignen sich jetzt wunderbar für Sträuße oder Kränze( an trockenen Tagen schneiden!). Kopfüber ein paar Tage an einem luftigen, dunklen Platz trocknen.
- Obst und Gemüse kann mit Dankbarkeit geerntet werden. Bei reichlich tragenden Obstbäumen verhindern Stützen den Astbruch
- Die braunen Ruten der sommertragenden Himbeeren zurückschneiden und nur die frischen grünen Triebe stehen lassen. Bei den Brombeeren können max 4-6 Jungruten stehen gelassen werden. Die Jungruten kann man schon aufbinden.
- Im Gewächshaus und im Frühbeet lassen sich jetzt z.B. Spinat, Feldsalat und auch Rettiche für die späte Ernte ansäen.
- Mit falschem Mehltau befallene Gurkenpflanzen gleich aus dem Gewächshaus entfernen.
- Nistkästen gut säubern
- Durch den Garten gehen, Notizen machen, auch Fotos: So könnt ihr in der Winterphase schon für das nächste Jahr planen: Wo möchtet ihr etwas verändern, neue Pflanzen ansiedeln, evt. welche umsetzen, welche Gräser wollt ihr teilen und im Frühjahr umpflanzen, wo passt eine neue „Idee“ (Sitzplatz, Gewächshaus, ….) hin?
- Die Tage im Garten genießen!!!