Jeder der Buchsbäume in seinem Garten hat, weiß seit 2006/07 was der Buchsbaumzünsler bedeutet. Zu dieser Zeit wurden die aus Ostasien stammenden Falter zum ersten Mal bei uns beobachtet. Über Pflanzentransporte kam der Falter aus Asien zu uns und seither verbreitet er sich mit schnittigem Tempo. Der zarte Falter entwickelte sich zur echten Bedrohung für unsere Buchsbaumbepflanzung. Mittlerweile fressen seine Raupen in mehreren (bis zu 4!!) Generationen pro Jahr ganze Hecken und Beet-Einfassungen kahl. Betroffenen Gartenfreunden treibt der Kahlfraß Tränen in die Augen. Wir wissen, dass Buchsbäume giftige, bittere Stoffeenthalten, die sich in den gefräßigen Raupen einlagern und diese wohl deshalb auch nicht besonders verlockend für unsere Vogelwelt schmecken.
Selbst im „ Gartenland“ England konnten wir bei einer Gartenreise Headgardener (Chefgärtner) großer Parks und berühmter Gartenanlagen danach befragen: „Wir kapitulieren!“ war die Antwort. „Wenn sich die Natur nicht was einfallen lässt, müssen wir umschwenken in der Bepflanzung!“.
Doch erst kürzlich – zu meiner großen FREUDE – konnte ich eine ganze Spatzenfamilie dabei beobachten, wie sie unsere großen Buchsbäume mit Genuss und Ausdauer besucht haben und mit Zünslerraupen im Schnabel wieder aus dem Buchsbaum heraus flogen.
Bei anderen Garten-freunden und Experten nachgefragt und recherchiert: JA!!! In diesem Frühjahr konnten vielerorts Meisen, Spatzen und Stare beobachtet werden, wie sie Zünsler-Raupen vertilgen. Außerdem stehen wohl diese gefürchteten, uns Buchsbaumfreunden zur Verzweiflung treibenden Raupen jetzt zunehmend auch bei Insekten (Wespen und Ameisen) auf dem Speiseplan. Scheinbar hilft die Natur mit und die Vögel bzw. Insekten haben sich möglicherweise an den Geschmack der Raupen gewöhnt. Vielleicht ist das doch noch eine Chance für unsere Buchsbäume.
Wer nach einer guten Möglichkeit zur Bekämpfung des Zünslers sucht, wodurch Bienen und sonstige Nützlinge nicht gefährdet werden, dem steht das Bacillus thuringiensis (Spritzmittel) zur Verfügung. Andere Gartenexperten setzen zusätzlich im März/April noch Algenkalk ein. Darüber gerne mehr in einem anderen Blogbeitrag.
Vielen Dank, liebes Gartenglück-Team, für den schönen Text und die geweckten Hoffnungen.