Der Frühling steht in den Startlöchern, langsam aber sicher geht es wieder im Garten los!
Je nach Wetterlage steht der Rückschnitt der Gräser und Stauden an. Schaut man sich in den Beeten einmal genauer um, sieht man – je nach lokaler Lage – die ersten grünen Blätter aus dem Boden sprießen.
Dann ist es soweit: Schneidet die alten Fruchtstände und Stängel etwa handbreit über dem Boden ab. Wenn ihr zu lange wartet, sind die nachwachsenden, jungen Stängel im Weg und ihr könnt die alten Halme nicht mehr gut entfernen oder schneidet dabei gleich das junge, frische Grün mit ab.
Also spätestens Ende Februar geht es los mit dem Schneiden!
(Die wintergrünen Gräser sind davon ausgenommen. Wir haben darüber schon berichtet! )
Wir haben uns dieses Jahr vorgenommen, die Gräser zu schneiden und anschließend zu häckseln. Der Vorteil dabei ist, dass wir das Schnittgut nicht weg fahren müssen, sondern als Mulch wieder in den Beeten ausbringen können. Die Mulchschicht nützt dem Boden und schützt ihn u.a. vor dem Austrocknen (Klimaveränderung, trockene Wetterphasen), hilft den Bodenlebewesen und hilft auch gegen ungewollte Pflänzchen im Beet. Also eine mehrfach lohnenswerte, wunderbare Kreislauf-Situation!
Im Garten fallen bei uns natürlich nicht nur Gräser (Prairiegarten) und Staudenstängel an, sondern beim Obstbaumschnitt auch Äste und Zweige. Nach Ende Februar dürfen allerdings keine Hecken und Gehölze mehr deutlich zurück geschnitten werden. Denn dann beginnt die Vogelbrutsaison und die geht bis Ende Juni. (Bundesnaturschutzgesetz!).
Wer – wie bei uns – nun sowohl Äste, Zweige, Gräser und Stauden als Rückschnitt im Garten hat, steht vor der Wahl: abfahren auf den Häckselplatz oder selbst klein häckseln und als Mulchschicht im Garten ausbringen.
Wir haben nun den Tipp von Gartenfreunden aus Plön (großer Gräsergarten) aufgenommen und uns einen Häcksler angeschafft, der sowohl bis zu 4 cm dicke Äste, als auch unsere hohen Gräser häckselt (fast ohne zu verstopfen oder zu verwickeln). Etliche Gartenfreunde haben schon beim Kauf ihres Häckslers die ärgerliche (und teure) Erfahrung gemacht, dass nicht alle Häcksler gleichermaßen für den Gräserschnitt und für Astschnittgut geeignet sind!
Unser gewählter Häcksler hat mehrere Messer, die längs zur Faser laufen. Dadurch wird das Schnittgut nicht nur zerschnitten, sondern längs zerfasert. Es klappt wirklich gut!!
Wenn ihr euch für einen Häcksler interessiert, lohnt es sich darauf zu achten. Manche Häcksler zerkleinern zwar Asthölzer gut, aber versagen bei Gräsern!
Wir sind sehr zufrieden mit unserer Wahl.
Weshalb wir uns für diese Vorgehensweise bzw. für das Ausbringen einer organischen Mulchschicht in unserem Garten entscheiden:
- Die Mulchschicht sorgt für eine feuchtigkeitsregulierende und auch isolierende Decke. Sie hält die Feuchtigkeit länger im Boden, was für Wurzeln und Bodenlebewesen positiv ist:
- Das Mulchen verbessert langfristig die Bodenstruktur/die Qualität des Bodens. Die Mulchschicht verrottet langsam, reichert den Boden mit wertvollem Humus an und dient so als Nahrungsquelle für die Bodenlebewesen. Aktive und zahlreiche Bodenlebewesen sind Grundlage für das Gedeihen der Pflanzen.
- Durch die Mulchdecke wird die Verdunstung von Wasser aus dem Boden reduziert und der Boden kann die Feuchtigkeit länger halten. Es muss weniger gegossen werden, damit wird wertvolles Wasser gespart.
- Bei Starkregen puffert sie ab und verhindert das Ausspülen des Wassers und Wegschwemmen des Bodens. Ebenso wird bei windigem Wetter/ Sturm das Wegwehen der Erde verhindert.
- Unerwünschte Samen können durch die Mulchschicht weniger gut „landen“ und sich ansiedeln: wir müssen weniger hacken und jäten.
- Mulch schützt die empfindlichen Feinwurzeln der Sträucher vor direkter Sonne, reguliert auch die Temperatur und vermindert den Pflanzenstress.
- Der Nachhaltigkeitsgedanke: was auf dem Gartenboden wächst, wird nicht weg gefahren und neues Material (möglicherweise industriell hergestelltes Material) gekauft, sondern wieder auf dem Gartenboden ausgebracht: Kreislauf!
- Die Mulchschicht wird auf der einfachsten und energetisch sparsamsten Weise gewonnen und ausgebracht.