Kennt ihr den Ritterstern? ….. die Amaryllis?
Wer kennt sie nicht, die eindrucksvolle Amaryllis, die mit ihren beeindruckenden Blüten einmal im Jahr zur Blüte kommt. Als absoluter Klassiker wird sie gerne in den Wintermonaten verschenkt und erfreut uns über viele Wochen mit ihrer Schönheit und Farbenpracht in den winterlichen Zeiten.
Vielleicht kennt ihr die Amaryllis auch unter dem Namen „Ritterstern“. Laut etlicher Geschichten verdankt die dicke Zwiebel diesen Namen einem englischen Hobbybotaniker und Pfarrer William Herbert. Im 19. Jahrhundert gab er der Pflanze den Namen „Hippeastrum“. Dafür existieren zwei Erzählvarianten: Die Knospen hätten ihn an ein Pferdeohr oder an einen Pferdekopf erinnert und er hätte aus dem Altgriechischen das Wort „hippos“ (=Pferd) gewählt, die andere Erklärung greift auf den Morgenstern (Waffe) eines Ritters zurück, wonach er das Wort „hippeus“ (Ritter) mit dem Wort „astron“ (=Stern) verbunden hätte. Wir wissen es nicht, welche Inspiration ihn darauf gebracht hatte, doch sicher ist, dass der bekannte schwedische Botaniker Carl von Linné den Ritterstern – nach seinem System zur Benennung der Pflanzen- zu der Gattung der Amaryllis eingeordnet hatte und daher der Name „Amaryllis“ verbreitet wurde.
Ursprünglich stammt die Amaryllis aus den subtropischen und tropischen Gegenden Südamerikas, dementsprechend liebt sie Sonne und Wärme …… und dementsprechend ist ihr Lebenszyklus umgekehrt zu unseren heimischen Pflanzen: der Ritterstern blüht im Winter und ruht im Sommer! Wir müssen die Amaryllis also ÜBERSOMMERN !
Zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel finden wir die Amaryllis häufig in wunderbaren Sträußen gebunden, kopfüber an der Decke hängend als außergewöhnliche Dekoration in Blumengeschäften oder auch als Topfpflanze in verschiedenen Blütenfarben. Bei entsprechender Pflege können wir die Amaryllis jahrelang als winterliches Blühwunder erleben. Bei uns zuhause sammeln sich mittlerweile mehrere Pflanzen in verschiedenen Farben blühend auf der Fensterbank. Vielleicht können wir Neueinsteigern unter euch dazu ein paar Pflegetipps für die Topfpflanze geben, die sich bei uns bewährt haben:
Zu Beginn der Blüte: Wenn sich die ersten Blütenschäfte zeigen, könnt ihr mit dem Düngen beginnen (wir nehmen den Gartenglück-Dünger). Die Düngergaben lagern sich – wie bei den Tulpenzwiebeln- in den Zwiebeln ein und sorgen für die nächste Blütenfülle im kommenden Jahr.
Während der Blüte: regelmäßig gießen, aber nicht ertränken! (ca. 1 Stunde nach dem Gießen überschüssiges Wasser abgießen).
Die Amaryllis liebt während der Blüte einen hellen Standort, ohne direkte Sonneneinstrahlung. Optimal sind hier ca. 21 Grad C, nur alle 3 Tage gießen. Zu viel Wasser lässt den Stängel viel zu stark wachsen und er knickt leicht um. Bis zur nächsten Wassergabe kann die Erdoberfläche abtrocknen, erst dann wieder gießen.
Nach der Blüte (März): Nach der Blüte braucht die Amaryllis ca 8 Monate gute Pflege mit regelmäßiger Düngung. Bitte dabei nur die verblühten Blüten entfernen/abschneiden, nicht aber die dicken Stängel und Blätter. Die Blätter und Stängel brauchen alle Zwiebelgewächse für die Nährstoffeinlagerung (auch wie bei den Tulpen, erinnert ihr euch an unseren Blogbeitrag?). Wenn alles abgeschnitten wird, kann es nach unserer Erfahrung dazu kommen, dass die Pflanze nicht mehr zur Blüte kommt und nur Laub treibt.
Von Mai bis Anfang August sollte die Amaryllis an einem schattigen Platz im Freien stehen. Achtet darauf, dass die Schnecken nicht dran gehen und gießt die Pflanze regelmäßig weiter (aber nicht zu viel).
Ende August/Anfang September beginnt dann die Ruhephase, Wassergaben stark reduzieren, Düngen ganz einstellen. Die Blätter trocknen ein und lassen sich leicht entfernen. Die Zwiebel stelle ich dann an einen kühlen (um die 15 Grad), trockenen, dunklen Ort- Anfang November kann die Amaryllis in einen etwas größeren Topf gepflanzt werden mit frischer Erde. Sobald man mit dem Gießen (am Anfang nur wenig) beginnt, startet der Ritterstern mit der Blühphase. Sind die ersten Blütenansätze sichtbar, stellen wir den Topf wieder an einen sonnigen, warmen Platz. Das Gießen (nicht über der Zwiebel, sonst könnte sie faulen) wird langsam gesteigert, wenn der Blütenschaft ca 10 cm hoch geworden ist. Es dauert noch etwas bis die ersten Blüten zu sehen sind. Dann beginnt der neue Pflegezyklus wieder aufs Neue.
Gutes Gelingen!