Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,
sicher erinnert ihr euch an den sympathischen Blogbeitrag unseres österreichischen Gartenfreundes Michi!
Ich habe mich sehr gefreut, dass er uns noch einmal Gartenzeilen aus Österreich schickt! (Hoffentlich kann ich ihn zu weiteren motivieren!!)
Diesmal erzählt er von seinen Tätigkeiten zum Thema „Do it yourself – Kunst“ (=DIY) in seinem Garten. Vielleicht inspiriert er euch ja zu eigenen künstlerischen Verschönerungen im Garten?
Es grüßt euch herzlich:
Das Gartenglück-Team und natürlich Michi aus Österreich (vom schönen Wörthersee)
DIY Kunst im Garten
von Michi Kosch
Ein Nachbar, welcher Hackschnitzel produziert, weckte in mir die „künstlerische Ader“. Eines schönen Frühjahrtages wurde am Holzlagerplatz dieses Nachbarn gerade eine Ladung Schnittgut abgekippt. Aus der Ferne sah ich dann einige bizarr geformte, pflanzenähnliche Holzteile herumliegen. Meine Neugier war geweckt und bei näherem ansehen entpuppten sich diese wirren Äste als gerodete Buchenhecke (Fagussylvatica– Rotbuche), die sehr exakt geschnitten wurde. Irgendwo in der hintersten kreativen Ecke meiner grauen Zellen begann es plötzlich zu arbeiten und Erinnerungen an verschiedene Gartenschauen wurden wach. Gab es dort doch bunt bemalte Bäume die Mikadostäben glichen, abgestorbene Buchenhecke, die schwarz besprüht Kunden in das Floristengeschäft locken sollten, all die vielen Beispiele in englischen Gärten, … .
Nach Rücksprache durfte ich die, von mir ausgesuchten Einzelstämmchen mitnehmen und sogleich wurden sie an der Sonne getrocknet. Nach einer Woche waren die Blätter trocken und ein Hochdruckreiniger blies sehr rasch die „hunderttausend“ kleinen Blätter vom Holz.
Nach entfernen der untersten Äste vom Hauptstamm blieb die, in den Bildern zu sehende Form über. Meine DIY Kunst nahm nun Form an und wurde weiter an der Sonne getrocknet.
Doch wie sollten die sehr stark verästelten Triebe bemalt werden? Eine Kreativpause nach dem Mittagessen später und mangels Malerausrüstung, fuhr ich in eine Männerboutique (Baumarkt) und holte mir preisgünstigen Spraylack. Da die Objektstandorte angrenzend an unseren eingezäunten Hausgartenbereich in meiner kleinen Obstwiese präsentiert werden sollten, wurden Farben gewählt, welche sich vom umgebenden Grün stärker abheben sollten. Bewaffnet mit den Spraydosen ging es nun ans Werk.

Die Abtrennung beider Farbbereiche an den Objekten funktionierte ohne besondere Probleme. Ich musste nur etwas schräg nach unten bzw. nach oben sprühen. Etwas kniffliger wurde es die inneren Verästelungen von allen Seiten zu erreichen. Doch zu guter Letzt und viel Geduld gelang es ganz gut. Die zwei färbigen Buchen wurden, an in den Boden gerammten Eisenstäben, mit Draht fixiert.

Die ewige Gießkanne entsprang aus einem „fliegendem Wasserhahn“, welcher als Zierbrunnen im Handel angeboten wird. Eine historische und sehr gesuchte, leider beschädigte – Schneider 4,5 Liter – Gießkanne wurde auch mit Spraylack entsprechend gestaltet. Um die Illusion eines Wasserstrahles der aus der Kanne fließt, zu erhalten, besprühte ich einen gedrehten, metallenen Tomatenstab und steckte die Schneider Kanne mit dem Ausguss darauf. Zusätzlich wurde die Konstruktion mit einem Eisenstab stabilisiert. Die drei Objekte wurden daraufhin so präsentiert, dass sie von der vorbeiführenden Gemeindestrasse gesehen werden können. Somit endete meine „künstlerische Phase“ 2020.

Kunst im Garten, do it Yourself-Kunst als Teil der Gartengestaltung. Jeder Garten als individuelle Wohlfühlzone des Gärtners. Mit viel Phantasie und Zeitaufwand hergestellt, im vorgestellten Fall aus Alltagsgegenständen mit geringem finanziellen Aufwand, aber mit dem Blick auf Mögliches und Machbares. Dieser Beitrag macht Mut. DIY-Kunst ist eine Bereicherung unserer Gartenkultur.