Unterwegs zu netten Menschen und eindrucksvollen Gärten (Teil 1)
Wie fast jedes Jahr unternehmen wir im Sommer eine inspirierende Gartentour. Das Schöne daran ist – unabhängig von Dauer und Land – dass wir immer ausgesprochen nette Menschen und faszinierende Gärten kennen lernen. Hinter jedem Garten steht ein/e Gestalter/in mit einer ganz persönlichen und immer interessanten Geschichte, die durch den Garten sichtbar wird!
Dieses Jahr wollten wir in Deutschland bleiben und wählten als erste Station einen in mehreren Zeitschriften schon erwähnten Garten in der Nähe von Limburg: den Privat-Garten Mocourt von Marion und Norbert Otto.
Per mail angefragt und telefonisch kurz geschlossen, machten wir uns gespannt auf den Weg nach Hessen (Hünfelden-Nauheim).
Das Tor war bereits einladend geöffnet. Vorbei an einer gepflasterten Einfahrt konnten wir schon beim Eintreten einen wunderschönen Blick auf eine den Blick lenkende Allee hin zum Haus genießen. Wären wir nicht ganz sicher gewesen hier in Deutschland zu sein, diese Idylle könnte auch in England liegen.
Und … tatsächlich erklärte das Paar, sie hätten viele Reiseeindrücke aus England, Holland und Belgien aufgegriffen und nach eigenem Empfinden und Interpretation in ihrem Garten umgesetzt. Gleich sprang der Funke über und die beiden Gartenbesitzer erzählten über ihren Garten, das Haus, die Hunde …. Wie schön! Wir fühlen uns WILLKOMMEN!
Beim Rundgang durch den Garten kommen wir aus dem Staunen nicht heraus! Das Paar setzt alles eigenhändig um, scheut keinen Aufwand, organisiert perfekt, geht auf die Suche nach Material und findet das eine oder andere, ergänzende Gestaltungsobjekt noch passend für die jeweilige Garten“Szene“! Unglaublich, welche Kraft, welche Ideen, welche Vorstellungskraft dahinter stecken und wie es die beiden Talente schaffen, all dies zu planen, umzusetzen und noch mit Details zu ergänzen. Frau Otto erzählt von ihren Fundstücken und ihrem Glück. Das muss das Glück der Tüchtigen sein!!!! Ganz sicher!
Beim Rundgang durch den Garten finden wir immer wieder Sitzplätze, die zum Verweilen einladen, aber auch lenkende Alleen, die (typisch englisch) z.B. auf eine am Ende stehende Lutyensbank hin lenken. Großartig aufgeteilt in verschiedene Gartenbereiche gibt es großzügig anmutende Zonen und auch im Detail gestaltete, kleine, zentrierte Blickfänge.
So schön in der gesamten Anlage und so liebevoll im Detail gestaltet: die Gartenbereiche, z.B. der
Senkgarten (inspiriert durch Karl Foerster/Potsdam), Bauerngarten (engl. Landhausstil), Küchengarten (geschickt abgegrenzt), englisch anmutende Cottagebeete, alte Steinmauern (englische Ruinen inspirierten), Pavillon mit Pflanzküche, überdachte Remise und eine wunderschön modellierte Hügellandschaft. Die Gartenbereiche sind mit einer großen Pflanzenvielfalt angelegt, Pflanzen des Bauerngartens finden sich genauso wie eine Sammlung Rosen, Clematis, Formschnittgehölze und Thuja (hier sehen sie bislang auch noch wunderbar aus!).
Alles ist liebevoll und mit unheimlich viel Arbeitskraft angelegt. Während die Dame des Hauses und des Gartens sich um Ideenausarbeitung Pflanzen, und Details kümmert, ergänzt sich das Gesamtwerk durch den tatkräftigen Einsatz von Herrn Otto in Metallbearbeitung, Maurerarbeiten, Holzbearbeitung und noch vielem mehr. Ein tolles Team! Beide sind noch berufstätig und investieren ihre freie Zeit mit Liebe und großem Enthusiasmus in ihr grünes Glück. Wir spüren es deutlich!
Diese Teamarbeit war auch die Grundlage für die Herkulesaufgabe der Familie ein ehemals desolates Gebäude mit Nutzpflanzen und Obstbäumen grundlegend neu aufzubauen und umzuwidmen: 7000 Quadratmeter. Fotos der jahrelangen Arbeit dokumentieren diese Herausforderung (ab 1998) und lassen ahnen, welche Kraft die beiden investiert haben.
Frau Otto erzählt uns auch von Rückschlägen und Hindernissen, die alle gemeinsam bewältigt wurden. Wir sind beeindruckt und nehmen nicht nur wunderschöne Gartenimpressionen mit, sondern auch das Gefühl der Hochachtung vor dieser Leistung …. . und natürlich auch Ideen, die wir noch in unserem Garten angehen könnten J
Wenn euch die Namensgebung MOCOURT interessiert: Fahrt hin oder schaut auf der Homepage nach!
Garten Mocourt, Fam. Otto, Heringer Weg 12, 65597 Hünfelden-Nauheim, www.mocourt.de
Fahrtzeit von Vaihingen bzw. Mühlacker aus: 2h 20´
Wir verlassen in begeisterter Gartenstimmung diesen wunderschönen Ort und fahren nach Limburg zu einer kleinen Stadtbesichtigung. Es lohnt sich: sehr urig, gemütlich und kurzweilig.
Dann geht es weiter zu einer ebenfalls sehr empfehlenswerten Übernachtungsmöglichkeit, die wir zum Glück gefunden haben.
Es geht wirklich weiter mit Glück: ausgesprochen nette Gastgeber eines Bed and Breakfast-Hauses (so schön und so gemütlich!!). Wohlbehagen und freundliche Gespräche, tolles Frühstück, leckeres Abendessen, wir könnten es nicht besser getroffen haben. Schaut her:
Wer möchte, kann noch bei der sympathischen Hausherrin einen Töpferkurs buchen, zudem steht noch ein Gartenpool zur Abkühlung bereit. Der Hausherr (kocht toll, leckeres Abendessen gibt es wahlweise!) hatte für uns zudem noch richtig empfehlenswerte Einkaufstipps für wunderschöne Messer aus Solingen.
Buxhaus BnB, Ira Schaller, Buxhaus 6, 42719 Solingen, 01718614622, hello@Buxhaus.de
Am nächsten Morgen ist nach einem wunderbaren Frühstück noch Zeit für den Einkauf von richtig schönen Messern mit Olivenholz-Griff!
Danach fahren wir weiter zu einer grandiosen Gartenadresse eines ganz besonderen Gartenexperten, dem Gartenkomponisten Peter Janke in Hilden. (Fahrtzeit ca. 20 Minuten)
Wenn ihr Lust habt … und das würde uns sehr freuen, dann lest demnächst den nächsten Blogbeitrag (Gartenreise Teil 2, Besuch bei einem großartigen Gartenkünstler)!