Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein. (Henry de Toulouse-Lautrec)
Freut euch an leuchtenden Beeren, herrlichen Stimmungen, knackigen Nüssen und an allem, was der Herbst zu bieten hat.
Sonnig milde Tage mit einem wunderbaren goldenen Licht – so kann der Oktober sein. Nicht ohne Grund kennen wir ihn in der Umschreibung „goldener Oktober“! Das Licht, das so golden schimmert, wie in keinem anderen Monat, liegt daran, dass die Sonne tiefer am Himmel steht. Auf diesem längeren Weg zur Erde trifft es auf Staub- und Wasserteilchen der Luft. Das langwellige Licht (rot und orange) wird weniger stark gebrochen als das kurzwellige blaue Licht. Die kühl wirkenden blauen Farbanteile werden vor dem Eintreffen des Sonnenstrahls auf der Erde weitgehend herausgefiltert. So ändert sich die Farbstimmung in die warme goldene Wirkung.
Neben diesen „goldenen“ Oktoberstrahlen dürfen wir uns auch über die herbstliche Färbung der Blätter, über die roten Früchte, über orange-gefärbte Kürbispracht, über den wunderbaren Quittenduft freuen. Lasst es uns genießen! Jeder leuchtende Tag ist ein Genuss und dennoch spüren wir, dass der Garten nach der ganzen kräftezehrenden Phase des Wachsens und Blühens, nach den anstrengenden trockenen Hitzetagen zur Ruhe kommt. Gönnen wir ihm und uns die kommende Verschnaufpause und machen das Beste daraus.
Beim Gartenrundgang lenken wir unser Augenmerk darauf:
- Genießt die Farbenpracht und das stimmungsvolle Licht
- Nicht winterharte Pflanzen jetzt nach drinnen bringen – ins Gewächshaus oder in einen geeigneten Kellerraum. Zögert den Umzug so lange als möglich hinaus, ohne dass die Pflanzen Schaden nehmen. Je mehr abgehärtet sie sind, desto robuster werden sie!
- Entfernt die Unterteller der Kübelpflanzen. Damit werden Fäulnisschäden im Wurzelbereich durch stehendes Wasser vermieden. Sollte dies aus bestimmten Gründen nicht möglich sein, kontrolliert durchgängig und vermeidet stehendes Wasser!
- Entfernt weiterhin verblühte, welke Blüten. So lässt sich doch noch die Blütekraft etwas länger erhalten.
- Sammelt Staudensamen ein und beschriftet die Papiertüten (keine Plastiktüten!)
- Sommergrüne Bäume, Sträucher und Hecken können jetzt noch gesetzt bzw. umgepflanzt werden. Die Erde ist noch warm genug, dass die Pflanzen einwurzeln können. Gründlich wässern nach dem Pflanzen und danach dann auch nicht das Wässern vergessen.
- Zweijährige (z.B. Vergissmeinnicht, Goldlack, Königskerzen…) können jetzt ihren Platz im Garten beziehen, das macht Vorfreude auf dass kommende Gartenjahr!
- Setzt mit Begeisterung die Frühjahrszwiebelgewächse für die kommende Narzissen, Tulpen…-Blüte! Ihr könnt wunderbare Kombinationen schon vorbereiten (wir haben in einem Blogbeitrag schon berichtet dazu): pflanzt auf die versenkten Zwiebelblüher die Frühjahrsblüher jetzt schon als Jungpflanzen in Beeten und Kübeln (z.B. Vergissmeinnicht, Hornveilchen, Bellis, Goldlack)
- Frühlings- und sommerblühende Stauden können jetzt geteilt werden. Zitronenmelisse, Estragon und Liebstöckel ebenfalls.
- Der Rasen kann nochmal gemäht und belüftet werden. Wer den Dünger noch nicht ausgebracht hat, sollte jetzt die letzte Chance dafür nutzen.
- Kranke Blätter von Stauden entfernen und nicht auf dem Kompost entsorgen!
- Rings um früh blühende Stauden mulchen wir mit z.B. Laubhumus und Gartenkompost.
- Bei den Kletterrosen schneiden wir alte, verletzte oder überkreuzte Triebe weg. Überhaupt bei den Rosen nur die kranken Triebe und Blätter weg schneiden, der „richtige“ Rückschnitt kommt erst im Frühjahr!
- Kletterpflanzen kontrollieren wir nochmal sorgfältig auf das stabile Anbinden. So sind sie vor Windschäden sicher.
- Zwiebeln und Knollen empfindlicher Sommerblüher vor dem ersten Frost aus dem Boden holen und trocken, kühl und dunkel einlagern (z.B. Freesien, Gladiolen, Tigerblume)
- Wer noch Rosen setzten möchte, sollte jetzt zackig los legen.
- Wer auf Akkuratesse Wert legt, kann jetzt nochmal einen leichten Schnitt bei den sommergrünen Hecken anbringen.
- Haltet ab Monatsende vorsorglich Abdeckungen parat, so dass notfalls beim ersten Frosteinbruch empfindliche Pflanzen abgedeckt werden können.
- Am Teichrand können jetzt zu üppig gewachsene Pflanzen reduziert werden. Vielleicht habt ihr Gartenfreunde, die sich über die Pflanzen freuen würden?
- Untersucht regelmäßig das Lagerobst auf Schadstellen.
- Anfang/Mitte Oktober startet die Gehölzschnittsaison im Obstgartenbereich! Steinobst allerdings am besten erst im Frühjahr schneiden (Frostschäden!)
- Obstbaumstämme können mit einem Sonnenschutz versorgt werden, z.B. Schilfmatten oder weiße Farbe gegen Frostrisse
- Rhabarber kann geteilt und verpflanzt werden. Rhabarber entwickelt sich besonders gut (saftige, dicke Stiele!!), wenn die Stauden alle 5-7 Jahre geteilt und verpflanzt werden. Die Teilstücke brauchen dann allerdings Zeit, um gut anzuwachsen. Erst ab dem 2. Jahr darf man wieder Stängel entnehmen. Dabei immer auch ein Drittel der Stiele stehen lassen.
- Das Laub kann vom Rasen und von den Immergrünen zusammengeharkt und als wertvolles Erntegut für Laubhumus gesammelt werden. Das gesammelte Herbstlaub bildet unter Gehölzen und Stauden eine wertvolle Mulchschicht. (dazu gibt es schon Blogbeiträge)
- Die letzten Tomaten werden aus dem Gewächshaus geräumt.
- Das Gewächshaus wird auf den Winter vorbereitet (komplett abräumen, gründliche Reinigung von Fenstern, Rahmen und Regalen, Tomatenstecken dabei nicht vergessen) Wir berichten zum Thema „Gewächshaus“ noch in einem Blogbeitrag!
- Knoblauch kann im Oktober noch gesetzt werden
- Rasch wachsende Blattgemüse können jetzt noch zügig ausgesät werden. Achtet dabei unbedingt auf die dafür empfohlenen Sorten!
- Wenn ihr ein Plätzchen im Garten findet: Igel, Insekten und Co freuen sich über Altholz, Reisig und Laubhaufen als Winterquartier!
- Genießt die farbenfrohe Zeit und sammelt die wunderbaren Tageseindrücke für die „ruppige“ Zeit.