Wir alle sehnen uns Jahr für Jahr nach dem Frühling!

Doch dieses Jahr scheint es besonders „sehnsüchtig“ zu sein. Vermutlich liegt es an unserer besonderen Situation: umgeben von Krisen.
Tagtäglich stürmen Nachrichten auf uns ein, die furchtbaren Kriegsereignisse, Corona, bis hin zu den beängstigenden Klimaveränderungen. Dies alles ist real und nicht weg zu schieben, aber wir können besser damit umgehen, wenn wir einen stärkenden, Zuversicht vermittelnden Ausgleich haben: den Frühling und die Natur, die uns im eigenen Garten oder in Feld, Wald und Wiese begegnet.

„Das Schönste am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht!“ Jean Paul
Das frühmorgendliche Vogelgezwitscher, die ersten Krokusse und Primeln, die gelben Narzissen , blaue Hornveilchen, schwirrende Bienen, Gesumme in den blühenden Bäumen!

All das gibt Schwung, gute Laune und lenkt unsere Gedanken auf das Schöne und Stärkende. Natürlich macht es auch Freude jetzt wieder aktiv in den Garten zu können, dort tatkräftig zu arbeiten, vielleicht auch tierische Gartenbesucher zu beobachten oder einfach in der Sonne zu sitzen.

Genießt die Natur, die Freude daran und auch die Begegnungen mit gleichgesinnten Gartenfreund*innen! Freut euch über alles, was ihr kriegen könnt! Davon gibt es eigentlich VIEL, man muss es nur sehen. So beginne ich mal mit kleinen Dingen, z.B.:
Klein, bunt, fröhlich: so könnte man doch die PRIMEL beschreiben.


Sie gehört zu den ersten Freuden, die uns der Frühling in die Gärten bringt.
Ihr Name leitet sich vom lateinischen Wort „PRIMA“ ab, was so viel wie „die Erste“ bedeutet.
Tatsächlich bringt uns die Primel zur großen Freude die erste Frühlingsstimmung im Jahr.

Sie ist klein, farbintensiv, blüht relativ lange und es gibt sie für jede Gartensituation (sonnig, trocken, feucht, schattig,…). Ja, es gibt sogar Gärtnereien, die sich auf die Primelvielfalt spezialisiert haben. Wir kennen die Kugelprimel, die Kissenprimel, gefüllte und ungefüllte Sorten, die Rosenprimel, … , die Farbpallette ist dabei sehr groß. Die Schlüsselblume (Primula veris) gehört übrigens auch zur umfangreichen Familie der Primelgewächse.
Für alle Primeln wird eine Frühjahrsdüngung empfohlen mit organischem Dünger.

Alle 3-5 Jahre empfiehlt sich eine Teilung, so wird die Blühfreudigkeit erhalten. Gut ist es, wenn die abgeblühten Samenstände entfernt werden. Die Pflanzen haben so mehr Kraft um weitere Blüten hervor zu bringen. Hat man Primelgewächse in der Rasenfläche angesiedelt, sollte man darauf achten, die Pflänzchen beim ersten und zweiten Rasenschnitt nicht um zu mähen, sondern geduldig herum zu fahren, bis sich die Pflanzen eingezogen und damit Kraft für die nächstjährige Saison gesammelt haben. Mäht man sie um, bringt man sich um die Primelfreude im nächsten Jahr. Das wäre doch jammerschade!
Von der Symbolik her galt die Primel durch ihre frühe Blütezeit auch als Symbol der Hoffnung und der Heilkraft des Frühlings. Nicht nur im Mittelalter wurden die Wurzeln der Primeln wegen ihrer schleimlösenden Wirkung bei Husten bzw. Atemwegserkrankungen eingesetzt, zunehmend findet man auch in unserer Zeit wieder Primelwurzeln als Naturheilverfahren angewendet.
Noch etwas „KLEINES“:
Wer etwas für Insekten tun möchte: englische Wissenschaftler haben belegt, dass schon eine auch nur 4 Quadratmeter kleine Wildblumenwiese eine „wertvolle Oase für Insekten“ sein kann. Wesentlich mehr Bestäuber seien damit zu finden, es würde mehr wilde Bienen, Hummeln etc. in Gärten mit einer solchen Mini-Blumenwiese geben. Die Forschungsgruppe hofft mit Veröffentlichung dieser Ergebnisse, mehr Gartenbesitzer dazu zu bringen, zumindest solche kleine – oder natürlich auch größere Wildblumenwiesen anzulegen.
Wir haben uns auch aufgemacht und einen Versuch gestartet: ein Versuchsbeet mit „wiesenähnlichem Charakter“ eingepflanzt (nicht gesät!) . Wir halten euch auf dem Laufenden, wie und ob unser Versuch gelingen wird.

Im nächsten Blogbeitrag möchten wir euch dies vorstellen:
Napoleon und seine große Liebe!
Natürlich spielt dabei Josephine eine wichtige Rolle, aber auch ein kleines, zartes Pflänzchen! Lasst euch überraschen!